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Blindenführhundversorgung heute:
![]() Die "Blindenführhundlandschaft" heute in Deutschland ist durch ein sehr heterogenes Bild mit einer Vielzahl von Interessen- und Einflussgruppen gekennzeichnet. Unbesehen dessen, das es doch einige gute Ausbilder und Ausbildungsstätten gibt, denen man sich vorbehaltlos anvertrauen kann, ist die Situation im deutschen Blindenführhundwesen nicht unproblematisch. Zunächst gibt es kein einheitliches Berufsbild für die Ausbilder. Anders als die Schulen der IGDF (International Guide Dog Federation), der in Deutschland nur wenige Ausbildungsstätten angehören, gibt es keine wirklich verbindlichen Zulassungsvoraussetzungen für das Betreiben einer Blindenführhundschule in Deutschland. Vereinfacht gesagt, reicht eine Gewerbeanmeldung, um sich "Blindenführhundschule" zu nennen. Neben den seriösen Anbietern gibt es leider auch "Produzenten" bei denen zweifelhafte Praktiken anzutreffen sind. Hunde werden durch günstige Subunternehmer, häufig aus dem Ausland, ausgebildet (ohne dass dies zur Kenntnis gegeben wird), Hunde werden viel zu früh, zu schnell und mit tierschutzrelevanten oder zumindest fragwürdigen Methoden ausgebildet. Herkunftsnachweise bzw. Gesundheitszeugnisse sind nicht zweifelsfrei u.v.a.. Anbieter aus dem Ausland mit Überkapazitäten drängen auf den deutschen Markt. Die sogenannten Gespannprüfungen werden nicht durch Sachverständige durchgeführt. Häufig reicht für die "Zulassung" für dieses lukrative Geschäftsfeld die Teilnahme an Wochenendlehrgängen des DBSV. Nicht alle Blindenführhundhalter können die Verantwortung und die Verpflichtungen, die mit der Haltung eines Führhundes einhergehen, vorab realistisch einschätzen. Die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und dessen soziale Bedürfnisse zu befriedigen, erfordert einigen Aufwand unabhängig von der Führarbeit. Die eigene körperliche Fitness, Orientierung und Mobilität wird gelegentlich falsch eingeschätzt. Die Kostenträger, in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen, sind gehalten den günstigsten Anbieter zu wählen. Auch durch das neue Präqualifizierungsverfahren wird die bisher, zumindest sozialgerichtlich, durchsetzbare freie Wahl der Blindenführhundschule des Vertrauens nicht mehr möglich sein. Die Anbieter, die schnell und billig (im doppelten Wortsinn) Führhunde produzieren und abgeben sind klar im Vorteil. Eine Qualitätssicherung und -verbesserung ist so nicht zu erwarten. Seriöse Anbieter werden sich aus dem Markt zurückziehen oder sich über alternative Finanzierungsformen rekapitalisieren müssen. Seriöse Berechnungen gehen davon aus, dass ein Blindenführhund in der Ausbildung, Einarbeitung und Nachbetreuung zwischen 30 und 35 TSD Euro kostet. Der durchschnittliche erzielbare Preis in Deutschland liegt zwischen 15 und 25 TSD Euro. Wirtschaftlich sinnvoll ist dies mit Sicherheit nicht! Nicht wenige Vertreter der Blindenselbsthilfe sehen in den Anbietern von Blindenführhunden nicht ihre Partner, sondern Gegenspieler. Mit idealisierten Vorstellungen wird nicht selten an der Realität vorbei agiert. Sehr viele engagierte und intelligente Führhundhalter haben sich aus diesen Gruppierungen zurückgezogen und können so ihre Interessen nur schwerlich durchsetzen. In Sorge um den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Deutschen Blindenführhundwesens hat sich der gemeinnützige Verein "Deutsche Blindenführhunde e.V." gegründet! |
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Fotos: © Deutsche Blindenführhunde e.V. und Lucas Wahl (geo) |